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Wie wir wurden was wir sind

Gerne hält sich der Hanseat für den Nabel der Welt. Aber manchmal sind es doch die Anstösse von aussen, die den Stein ins Rollen bringen. So auch in unserem Fall.

Bereits seit Jahren dilettiert im Untergrund des niedersächsischen Vechta eine Band mit dem schönen Namen Drunken Dilettantes. Und weil es schlichtweg unzumutbar wäre, einen nur von dieser Band gestalteten Abend zu ertragen, haben sie flugs ihr eigenes Festival -das Dilettantenfestival – ins Leben gerufen.

Zur Vervollständigung des Bühnenprogramms waren die Drunken Dilettantes nunmehr ständig auf der Suche nach weiteren Bands. Und dieser Hilferuf drang bis nach Hamburg.

So fanden sich im Spätsommer 2007 sechs Musiker zusammen, einzig von dem Wunsch beseelt, das Dilettantenfestival zu bereichern. In Ermangelung eines Bandnamens wurden wir vom Veranstalter kurzerhand als Hanseatic-Dilettantes angekündigt und unser erster gemeinsamer Bühnenauftritt machte diesem Namen alle Ehre. Er war – gelinde gesagt – bemerkenswert.

Erst einmal Blut geleckt, haben wir nicht locker gelassen und verbissen an unserem Zusammenspiel gearbeitet. Dabei konnten uns auch Rückschläge -wie der durchaus geräuschvolle Abgang von Drums und Bass -nicht aus der Bahn werfen. Im Gegenteil. Dieser Tiefpunkt war der Schritt in eine neue Ära: die Hanseatic Dilettantes unplugged waren geboren!

Genervt vom Scheppern schwerer Verstärker, vom Auf- und Abbau klemmender Beckenständer sowie vom Verbinden unzähliger Geräte, haben wir daraufhin beschlossen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Musik. Und das mit möglichst wenig Aufwand und Technik, dafür mit umso mehr Gefühl und Spielfreude.

So haben sich im Kern drei Menschen gefunden, die gemeinsam auf eine stolze Anzahl von Musikerjahren zurückblicken können. Man könnte sogar so weit gehen, beim einen oder anderen von Talent zu sprechen.

Den Namen Hanseatic Dilettantes tragen wir noch heute mit Stolz. Auch wenn uns bereits bei der 2009er Auflage des Dilettantenfestivals hier und da dezente Vorwürfe gemacht wurde, den rechten Weg des Dilettantismus verlassen zu haben.

Dennoch hat dieses Konzept nichts von seinem Reiz verloren. Immer wieder laufen uns neue Musiker zu, die Spaß daran haben, mit uns zusammen zu spielen. Laut und leise, mit Saiten mit Gebläse oder mit Stimme. Auf jeden aber immer mit viel Lust an der Musik und auf Neues. Und eines ist über all die Jahre geblieben: Wir wollen unterhalten, nicht belehren. Wir wollen spielen, was wir können und uns nicht an übermächtigen Herausforderungen abarbeiten. Vor allem aber wollen wir, dass sich unsere Freude an der Musik auf unser Publikum überträgt.